Die Archetypen sind für mich ein besonders spannendes Thema. Wenn man sich mit Human Design beschäftigt, dann kennt man recht schnell sein Chart zumindest „in Einzelteilen“, also den Typen, das Profil, etc. Das alles zu einem Gesamtbild zusammenzufügen, ist oft ein langer Prozess, den man am Anfang seiner Reise so noch gar nicht wahrnimmt. Meistens bemerken wir erst in der Rückschau, dass sich die Puzzleteile allmählich ein größeres Ganzes ergeben – ein Bild. Die Archetypen sind so ein „Bild“.
Archetypen – wo kommen sie her, was können sie?
Diese Frage wurde mir neulich angetragen. Erst einmal danke für die tolle Frage!
Ich versuche es kurz und knapp, damit es eingängiger wird, mit meiner eigenen Interpretation eines Archetyps. Du kannst dies so annehmen oder auch anzweifeln, es ist lediglich meine der Zeit angepasste Version der Archetypen.
Also: Jeder von uns entspricht ja im Human Design einem ganz bestimmten Typen: Manifestor, Projektor, Reflektor, Generator oder manifestierender Generator. Dies sind noch nicht die Archetypen, denn sie werden erst durch die Aufschlüsselung Deines Profils offenbart.
Dein Profil (1/3, 2/4, 3/6, 5/1, …) zeigt, welche Rolle sich Deine Seele in diesem Leben ausgesucht hat. Diese beiden Rollenprofile können in sämtlicher Variationen ausgelebt werden. Zum Beispiel ist die 5/1 der sogenannte „Held und Retter“ (die 5 auf der bewussten Seite), sowie der „Forscher“ (die 1 auf der unbewussten Seite).
Sowohl „Held und Retter“ als auch „Forscher“ sind Archetypen.
Dein Profil in Zusammenhang mit Deinem gesamten Chart, zu welchem natürlich noch die innere Autorität, die einzelnen Zentren, Tore, Kanäle, Splits, die Signatur usw. zählen, ergeben das, was ich den Matrixtypen nenne.
All diese Bestandteile Deines Charts sind dazu geschaffen, mit ihnen und durch sie den Archetypen aufblühen zu lassen. Ihn damit quasi zu komplettieren, ihn auszustatten, damit Deine in Dir verankerten archetypischen Rollen sich voll und ganz und zu Deinem Besten entfalten können.
Den Archetypen integrieren
Es steht geschrieben, dass die Seele ihren gewählten Typen für immer behält, also in jeder Inkarnation, bleibst Du für immer mit dieser Funktionsweise des Generators, Manifestors, MGs, Projektors oder des Reflektors fest verbunden.
Was sich aber ändert von Inkarnation zu Inkarnation, sind wohl die Funktionsweisen Deines Charts, also die definierten und undefinierten Zentren, die Tore, Kanäle usw.
Gleichsam wechselt Dein Profil seine Rollen: Es beginnt das erste Leben als 1/3 und steigt dann langsam auf – 1/4, 2/4, 2/5, 3/5, usw., bis es Profil 6/3 erreicht. An dieser Stelle (so heißt es) kann man sich entscheiden, ob man den Zyklus des Reinkarnierens verlässt und zum Beispiel zu einem aufgestiegenen Meister wird, oder ob man einen neuen Zyklus mit dem Profil 1/3 auf Erden antritt.
Mit jedem neuen Leben gilt es also wieder, zwei Archetypen zu integrieren.
Deshalb bezeichne ich das Gesamtbild Deiner jetzigen Inkarnation gerne als Matrixtypus; eben weil er sich aus Deinem HD Typus, Deinem Profil, Deinem gesamten Chart, Deiner Lebenserfahrung, Deinen Konditionierungen, Deinem Willen und eben allem, was Dich ausmacht, zusammenfügt zu einem einzigartigen Leben, zu einer einzigartigen Lebenserfahrung, welche Deine Seele sich für das Leben im Jetzt und Hier ausgesucht hat.
Deine Identität wird durch all diese Fragmente bestimmt, sie machen Deine Einzigartigkeit aus und ergeben gleichzeitig das, von dem man immer sagt:
Wir sind mehr als die Summe unserer Teile!
Ob Du diese Einzigartigkeit nun voll und ganz lebst, nur ein wenig, gar nicht, sie in der Tiefe ablehnst oder annimmst, das liegt ganz allein bei Dir.
Bedenke aber bitte: das alles ist kein Zufall, so wie auch Du kein Zufallsprodukt bist.
Den Archetypen leben
Du kannst das gesamte Potential ausschöpfen, Du hast alles dafür mitbekommen. Entscheide selbst, wie Du es nutzen möchtest. Es ist absolut nicht egoistisch, dies für Dich allein bzw. zu Deinem Besten zu nutzen, denn dann werden auch alle um Dich herum daran partizipieren.
Stell es Dir vor wie eine Mechanik, von der wir ja im Human Design aus gutem Grund auch immer wieder sprechen. Selbst wenn das Leben als solches nicht mit einer Maschine oder einem Uhrwerk vergleichbar ist – und wir nicht mit simplen Zahnrädern -, so ist das Bild doch einleuchtend: Wenn Du Dich traust, genau zu dem Zahnrad zu werden, als das Du gedacht warst, dann profitierst Du am meisten von dem Uhrwerk um Dich herum, und das Uhrwerk profitiert am meisten von Dir.
Aber bedenke den Irrtum, dem man jetzt unterliegen könnte: Du passt nicht am besten, indem Du Dich einfach wie ein Zahnrad Deiner Umgebung fügst und anpasst! Du passt am besten, indem Du lebst, wie Du gedacht warst. Der Weg kann sich so manches Mal als schwieriger anfühlen als die Anpassung, kann jedoch sowohl für Dich selbst wie auch für die Welt wesentlich sinnstiftender sein. Und wenn Du als Du selbst nicht zu passen scheinst – dann bist Du vielleicht nur am falschen Ort. ;-)
Jetzt denke bitte nochmal unter dieser Betrachtungsweise über Dein Profil nach:
Was könnte es mit Deiner Lebensaufgabe, mit Deinem Leben zu tun haben?
Warum hast Du wohl diese Rollen „auf den Leib und in die Seele geschrieben“ bekommen?
Naaa?
Bin gespannt, welche Erkenntnisse es Dir jetzt nochmal bringt.
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