Kennst Du das Gefühl, immer „an“ zu sein?
Als würde innerlich jemand auf einem Wachturm stehen, Fernglas in der Hand, bereit, bei jedem Mucks Alarm zu schlagen?
Willkommen in der Welt der Hypervigilanz.
645 Wörter, Lesezeit ca. 3 Minuten
Was ist das überhaupt?
Hypervigilanz bedeutet, dass Dein Nervensystem dauerhaft auf Gefahrenmodus geschaltet ist, selbst wenn objektiv grad gar nichts Bedrohliches passiert.
Es ist, als würde Dein innerer Bodyguard nie Pause machen, obwohl draußen längst alles ruhig ist.
Das ist kein Luxusproblem. Das ist ein Überlebensmodus.
Hypervigilanz entsteht oft dann, wenn Du in Deinem Leben Erfahrungen gemacht hast, in denen echte Unsicherheit, emotionale Verletzung oder Kontrollverlust am Start waren.
Dein System hat gelernt: Achtung, jederzeit kann was passieren, besser vorbereitet sein als überrascht werden.
Klingt klug, oder?
Ist es auch, nur leider kostet es Dich auf Dauer unfassbar viel Energie.
Wie fühlt sich das an?
Du bist ständig „on edge“, spürst unterschwellige Unruhe, reagierst vielleicht überempfindlich auf Reize.
Ein schiefer Blick, eine beiläufige Bemerkung, jemand antwortet Dir nicht sofort – zack, Deine Alarmglocken bimmeln.
Du denkst, es liegt an Dir, aber in Wahrheit will Dein System Dich nur beschützen.
Nur, es verwechselt Gegenwart mit Vergangenheit.
Was steckt dahinter?
Hypervigilanz ist ein Schutzprogramm, kein Persönlichkeitsfehler.
Dein System meint es gut mit Dir.
Es will verhindern, dass Du nochmal verletzt wirst.
Aber wenn Du dauerhaft so läufst, als müsstest Du gleich in den Bunker, dann fehlt Dir die Kraft für echte Verbindung, für Entspannung, für Vertrauen und für all das, was Leben eigentlich ausmacht.
Was kannst Du tun?
Erstmal, erkenne das Muster. Du bist nicht „zu empfindlich“.
Du bist ein Mensch mit einem feinen Radar und dieser Radar hat einfach gelernt, immer auf Empfang zu stehen.
Was Du brauchst, ist nicht Härte, sondern Sicherheit.
In Dir. In Beziehungen. Im Körper.
Du darfst Deinem System langsam zeigen: hey, wir sind jetzt hier.
Nicht mehr damals. Es ist okay, loszulassen.
Und wenn Du magst, gucken wir da zusammen hin.
Denn genau an dieser Stelle beginnt Heilung.
Nicht durch Kontrolle, sondern durch echtes Fühlen. Und durch ein verdammt gutes Nervensystem-Upgrade.
Ja. Hypervigilanz hat oft ihre Wurzeln in unsicheren Bindungserfahrungen in der Kindheit.
Wenn Du als Kind nicht das Gefühl hattest: ich bin sicher, ich bin gesehen, ich darf einfach sein,
dann lernt Dein System:
Ich muss wachsam sein. Ich muss antizipieren. Ich muss spüren, wie die Stimmung ist… sonst passiert was.
Und schwupps, wird aus dem natürlichen Bedürfnis nach Verbindung ein Scanner-Modus.
Du entwickelst feine Antennen, nicht aus reiner Empathie, sondern aus purer Überlebensnotwendigkeit.
Jetzt zur Verwechslungsgefahr mit Empathie – die ist riesig.
Und tragisch.
Weil Hypervigilanz sich sehr ähnlich anfühlt wie Empathie.
Du spürst Stimmungen im Raum, weißt oft schneller als andere, wie es einem Menschen geht, merkst, wenn was „off“ ist.
Das Problem:
Du spürst nicht aus freiem Herzen, sondern aus innerem Alarm.
Empathie kommt aus Verbindung.
Hypervigilanz kommt aus Angst.
Und ja, das ist bitter zu realisieren.
Du dachtest vielleicht jahrelang, – ich bin einfach hoch empathisch – in Wirklichkeit warst Du hoch alarmiert.
Du warst nicht „nur“ mitfühlend, Du warst im Dauerscan, weil Dein System sich keinen einzigen Kontrollverlust leisten konnte.
Aber weißt Du, was das auch heißt?
Dass Du eine megastarke Fähigkeit entwickelt hast.
Du kannst Räume lesen. Menschen spüren. Atmosphären deuten.
Jetzt darfst Du lernen, das Ganze zu entkoppeln vom Überlebensdruck.
Du darfst Empathie leben, ohne dass sie Dich erschöpft oder auslaugt.
Du darfst fühlen, ohne zu wachen.
Was hilft dabei?
- Körpersignale unterscheiden lernen: Fühlst Du aus dem Herzen oder aus dem Bauch raus oder zieht sich beim Wahrnehmen sofort was zusammen?
- Sicherheit üben: In Dir. In Beziehungen.
- Wenn Du merkst, Du bist im Scan-Modus, kurz aussteigen, durchatmen, zurück zu Dir.
- Rückverbindung: Du darfst lernen, dass nicht alles, was andere fühlen, Deine Verantwortung ist.
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Autorin: Elke Dola
Human Design Lehre und Coaching | Human Design Management
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