Macht Coaching das Human Design kaputt?

Wie macht Coaching das Human Design kaputt?

Es ist so, als würde ich Dir sagen: „Lies dieses Buch über das neuronale Netzwerk und dann kannst Du Hirnchirurg sein.“

Krank, das ist wirklich krank.

Ja, Du kannst Dir möglicherweise alles in 3 Monaten durchlesen, aber beherrschst Du es dann? Hast Du dann alles durchdrungen?

Die grausame Realität sieht so aus: sie bringen Dir bei, was die Grundzüge des Human Designs sind – Typ, Strategie, Autorität, Zentren, Tore, Kanäle. Wenn Du Glück hast noch die vier wichtigsten Tore, die Dein Inkarnationskreuz stellen. Fertig.

Was aber ist mit den Zusammenhängen, was ist mit der Wirkweise der einzelnen Zentren, mit den Energien der Planeten, der Aussage der Quadranten im Inkarnationskreuz, den Splits, den Bewusstheitsströmen? Wie äußert sich das Nicht-Selbst-Thema bei den unterschiedlichen Energietypen? Was sind Variablen, was bedeutet es in der falschen Umgebung zu sein, welche Wirkung hat das? Was sind Mondknoten und warum sind sie essentiell? Was bedeutet Kernwunde im Mars oder Chiron, was sind die kosmischen Zyklen und wie gehen wir damit um? Was sind Transite, was machen sie, wie wirken sie speziell auf Dich? Was sind die Archetypen der einzelnen Tore, was sind Angsttore, Depressionstore, was bedeutet Druckzentrum, wie liest man ein Compositchart, wie funktioniert Human Design speziell für Kinder oder Tiere? Was bedeutet Human Design im Business?

Und das war jetzt nur die erste Ebene der Human Design Blaupause, es gibt 3 weitere Ebenen und noch hunderte spezifische Themen. Allein die Auflistung würde weit über 10 DIN A4-Seiten benötigen und Du hast immer noch nicht gelernt ein Reading zu geben.

Aber auch das trauen sich immer mehr Menschen in aller Kürze zu. Gruselig. Sie sind sich ihrer Verantwortung nicht mal im Ansatz bewusst.

Und hier unterscheidet sich ganz deutlich derjenige, der echten Mehrwert und Transformation anstrebt von dem, der mal eben mit Human Design schnelle Kohle machen will.

Coaching, Human Design und der Endverbraucher

Aber der arme Endkunde weiß das alles leider nicht. Er bucht und kauft in bester Absicht und voller Vertrauen.

Wie oft habe ich in den Ausbildungsdurchgängen gehört: „Duhu, ich habe schon zwei Human Design Ausbildungen hinter mir, aber das wußte ich noch nicht.“

Was – mehrere Human Design Ausbildungen?
Warum?

Machst Du auch drei oder vier Ausbildungen um Bürokaufmann zu werden?
Oder machst Du eine Ausbildung und dann, etwas später, gehst Du in Lehrgänge für Spezifizierungen?
Machst Du dreimal Deinen Master im gleichen Bereich?

Tust Du nicht.

Was also stimmt nicht?
Ganz einfach: die Qualität, und zwar die in der Ausbildung und vor allem die im Reading.

Genauso war es auch anfänglich in der Coachingszene: da gab es jahrelange Coachausbildungen mit Präsenzanteilen, Prüfungen und monatlichen Fallaufgaben, die eingereicht werden mussten, geprüft und bewertet wurden. Bis zum Ende der Coachingausbildung hast Du mindestens 30 Fälle mit unterschiedlichsten Fallkonstellationen aufgedröselt.

Und dann gab es die Coachingausbildungen: man erhielt ein Zertifikat nach nur einem Wochenende und wurde auf die gutgläubige Menschheit angesetzt.
Hat funktioniert.

Tut es aber nicht mehr und wird es schon bald auch nicht mehr im Human Design.

Fakt ist: die meisten suchen nach einer günstigen, wenn nicht sogar billigen Ausbildung, und schnell soll sie auch sein.

Ich will damit nicht sagen, dass die Teuren die Besten sind, ganz und gar nicht, fast schon eher im Gegenteil.

Aber wenn die günstigste gute Ausbildung 4.000 Euro kostet und eine billige 400 Euro, dann sollte doch anzunehmen sein, dass es Unterschiede geben muss.

Coaching, Human Design und Qualitätsunterschiede

Es gibt auch Autos für 700 Euro; sie fahren, haben vier Räder, ein Lenkrad und Türen. Aber es gibt auch welche für 70.000 Euro, für 700.000 Euro und weit mehr.

Und da glauben einige, dass sei alles das Gleiche – nur einer wolle mehr daran verdienen? Nunja, da lassen wir uns mal nicht weiter drüber aus, denn es hat was mit Bewusstheit, Intellekt und Anspruch zu tun. Alles gut, jeder soll nach seinem Willen erhalten, was er mag.

Was mich nur wirklich nervt, ist aber dieses Riesenversprechen, was da draußen propagiert wird: „Human Design – der heilige Gral, der Schlüssel zum Wohlstand, zum Glück, zur Zufriedenheit“ undsoweiterundsofort.

Und dann gibt es noch die, die Dir erzählen, sie könnten Dich und all Deine Facetten in 60 Minuten auslesen!
Quiiieeetsch! Oha!

In einer Stunde hast Du gerade mal erklärt, was Dein Readee hier sieht, nämlich das Chart und vielleicht noch was sein energetischer Typ nach Human Design ist. Stellt der Auszulesende nun noch Fragen wie z.B.: „was sind das für komische geometrische Kästchen, haben die Farben eine Bedeutung, warum sind manche Felder weiß und was bedeuten die Linien zwischen diesen Kästchen? Was sind die Pfeile da oben und warum steht da, meine Motivation sei die Schuld?“ – Sorry, ihr Lieben, aber nun sind mindestens 2,5 Stunden rum.

Die Antworten kannst Du aber aus Effizienzgründen nicht bekommen, denn Zeit ist Geld.

Ja, die Vorbereitung auf eine Basislesung dauert schon allein 3-4 Stunden, denn wir müssen den Menschen ja „durchleuchten“, bevor er ins Reading kommt.  Dann will das alles noch niedergeschrieben werden – also 26 Tore, mehrere Kanäle, 26 Planetenbedeutungen (bewusst und unbewusst), 9 Zentren, die Typerklärung usw.

Coaching, Human Design und der Cola-Vergleich

Somit kann es sich bei einem 1-stündigen Reading ausschließlich um ein rein mechanisches Reading handeln, was zum Einstieg auch reicht – aber es hat noch keine Aussage über Deine Funktionsweise, über Konditionierungen, über Talente, über Blockaden und vor allem nicht über das Zusammenspiel aller Faktoren und die Bedeutung für Dein Leben.

Der Kunde möchte aber Lösungen und keine Verwirrungen, zahlt und geht und ist genauso ahnungslos wie vorher, stellt fest: bringt nix, macht Human Design auf Grund seiner persönlichen Erfahrung schlecht (in diesem Beispiel zu Recht!) und die ganze wunderbare Human Design Magie wird in Mitleidenschaft gezogen.

Diese Korinthenanbieter gibt es in jeder Branche, in jedem Genre – wir aber als Käufer dieser Dienste sollten das Bewusstsein besitzen oder schärfen, wem wir unser Geld geben möchten und für welche Leistung.

Dafür gibt es tausende Proben, Webinare, Websites, die man studieren darf, kostenlose Minischulungen, Podcasts, Blogartikel, Socialmedia-Gruppen, Du kannst all das kostenlos nutzen um zu sehen, wo stimmt die Energie mit Deiner überein.

Wer haut echte Infos raus und wer plappert nur nach, was Du überall kostenlos lesen kannst?

So, öffne Deine Bewusstheit für das, was Du wirklich willst. Was sind Deine Erwartungen und was bist Du bereit einzusetzen, um wirklich das zu erhalten, was Dir versprochen wurde?

Oder laufe weiter den Shiny Objekts hinterher die da lauten:

• „Wir sind der größte Anbieter auf dem Markt.“ (achja, (wie) wurde das ermittelt?)
• „Wir sind die Besten und Meistgebuchten.“ (wieder: ermittelt? Und: welche Aussage hat diese Selbstbeweihräucherung?)

Werde Dir klar darüber, ob Du eine Massenausbildung bevorzugst. Es spricht nichts dagegen, wenn das Dein Ding ist. Oder ob Du eine Ausbildung möchtest, bei der all Deine Fragen und Randthemen intensiv besprochen werden.

Der größte Anbieter in Sachen Cola ist Coca Cola – sind sie deshalb gut? Ist das Produkt deshalb wertvoll? Muss ich deshalb Cola trinken, weil es der größte Anbieter ist oder hier am meisten gekauft wird?

Deine bewusste Entscheidung

Denk nach.

Lerne zu unterscheiden, ob Du Human Design erlernen möchtest, um Dein Chart und das Deiner Liebsten auslesen möchtest, aber nicht die schnelle Mark damit machen willst, dann ist eine Kurzausbildung völlig korrekt. Oder möchtest Du Deiner Passion, Deinem herzgetriebenen Wunsch nachgehen, wirkliche Veränderung im Kollektiv zu bewirken? Dann musst Du einfach tiefer eintauchen.

Es gibt Anbieter für jedes und jeden, Du entscheidest.

Der freie Wille ist das, was im Human Design über allem steht und das sollte hier bereits vorab für Dich gelten.